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Besteuerung von Kryptowährungen wie Bitcoins in Deutschland

Erfahren Sie, wie Bitcoins und andere Kryptowährungen in Deutschland besteuert werden. Unser Blog bietet einen umfassenden Leitfaden zur Steuerthematik.

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Veröffentlicht am: 30. Januar 2022

Krypto-Steuer 2025: Kryptowährungen in Deutschland richtig versteuern

Einleitung
Im Jahr 2025 unterliegen Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und Co. in Deutschland klaren steuerlichen Regelungen. Ein aktuelles BMF-Schreiben vom 6. März 2025 schafft neue Klarheit hinsichtlich der Versteuerung von Krypto-Assets. Dieser umfassende Ratgeber zeigt, wie Gewinne aus Kryptowährungen zu versteuern sind, welche Unterschiede zwischen privater und gewerblicher Nutzung bestehen, wie die Haltefrist von einem Jahr angewendet wird und was bei Spezialfällen wie Mining, Staking, Airdrops und Hard Forks zu beachten ist.

Private vs. gewerbliche Nutzung im Vergleich

Kryptowährungen im Privatvermögen unterliegen der Besteuerung als private Veräußerungsgeschäfte nach §23 EStG. Dabei handelt es sich um sonstige Wirtschaftsgüter. Gewinne aus Veräußerung oder Tausch sind steuerpflichtig, wenn sie innerhalb eines Jahres nach Anschaffung erzielt werden. Nach Ablauf der Spekulationsfrist von zwölf Monaten sind Veräußerungsgewinne steuerfrei. Eine jährliche Freigrenze von 1.000 Euro ermöglicht zudem steuerfreie Gewinne unterhalb dieses Betrags. Der persönliche Einkommensteuersatz kommt zur Anwendung. Verluste dürfen nur mit anderen privaten Veräußerungsgeschäften verrechnet werden. Für die Dokumentation genügt eine lückenlose Transaktionsübersicht.

Im Betriebsvermögen hingegen werden Krypto-Geschäfte als Einkünfte aus Gewerbebetrieb nach §15 EStG betrachtet. Eine steuerliche Befreiung nach einem Jahr ist hier nicht möglich. Jeder Gewinn ist steuerpflichtig, unabhängig von der Haltedauer. Es existiert keine Freigrenze. Die Besteuerung erfolgt je nach Unternehmensform über Einkommensteuer plus Gewerbesteuer oder Körperschaftsteuer. Verluste können mit anderen betrieblichen Gewinnen verrechnet werden. Eine vollständige, GoBD-konforme Buchführung ist verpflichtend.

Besteuerung im Privatvermögen

Privatanleger müssen Gewinne aus dem Verkauf, Tausch oder der Nutzung von Kryptowährungen versteuern, wenn zwischen Erwerb und Veräußerung weniger als ein Jahr liegt. Dies gilt auch, wenn Kryptowährungen als Zahlungsmittel verwendet oder gegen andere Kryptowährungen getauscht werden. Erfolgt die Veräußerung nach Ablauf von zwölf Monaten, bleibt der Gewinn steuerfrei. Liegt der Gesamtgewinn im Jahr unter 1.000 Euro, entfällt ebenfalls eine Besteuerung. Gewinne sind durch den Abzug der Anschaffungskosten vom Verkaufserlös zu ermitteln. Gebühren können bei der Gewinnberechnung berücksichtigt werden. Zur Anwendung kommt in der Regel die FIFO-Methode, bei der die zuerst angeschafften Coins als zuerst verkauft gelten. Verluste können nur mit Gewinnen aus anderen privaten Veräußerungsgeschäften verrechnet werden.

Gewerbliche Nutzung von Kryptowährungen

Wer Kryptowährungen in größerem Umfang oder regelmäßig handelt, professionelles Mining betreibt oder über technische Infrastruktur verfügt, kann als gewerblicher Nutzer eingestuft werden. In diesem Fall entfällt die Haltefrist. Alle Gewinne aus Veräußerung oder Tausch sind steuerpflichtig. Es gelten keine Freigrenzen. Die Besteuerung erfolgt mit Einkommensteuer und gegebenenfalls Gewerbesteuer, bei Kapitalgesellschaften mit Körperschaftsteuer. Verluste können mit anderen betrieblichen Einkünften verrechnet werden. Eine ordnungsgemäße Buchführung ist erforderlich. Das Finanzamt beurteilt die Gewerblichkeit anhand der Gesamtumstände, etwa Anzahl der Trades, organisatorischem Aufwand und Gewinnerzielungsabsicht.

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Mining und Staking

Beim Mining von Kryptowährungen entstehen Einkünfte, sobald neue Coins generiert und dem Wallet gutgeschrieben werden. In der Regel gilt Mining als gewerbliche Tätigkeit. Die Einnahmen müssen zum Marktwert im Zeitpunkt des Zuflusses versteuert werden. Auch der spätere Verkauf der Coins ist steuerpflichtig. Betriebsausgaben wie Strom oder Hardware sind abziehbar.

Beim aktiven Staking, etwa als Validator oder Masternode-Betreiber, liegt in vielen Fällen ebenfalls eine gewerbliche Tätigkeit vor. Die Rewards unterliegen der Steuerpflicht zum Zeitpunkt des Zuflusses. Beim passiven Staking, etwa durch Delegation an einen Pool, handelt es sich um sonstige Einkünfte nach §22 Nr. 3 EStG. Eine Freigrenze von 256 Euro pro Jahr gilt hier. Der steuerpflichtige Zufluss erfolgt beim sogenannten Claiming oder spätestens zum Jahresende.

Airdrops und Hard Forks

Airdrops sind steuerpflichtig, wenn der Empfänger eine Gegenleistung erbringt, beispielsweise durch Werbung, Teilnahme an Aktionen oder Weitergabe von Daten. Erfolgt der Airdrop ohne Gegenleistung, fällt zunächst keine Steuer an. Beim späteren Verkauf ist jedoch die Differenz zwischen Verkaufspreis und (in diesem Fall meist null) Anschaffungskosten steuerpflichtig.

Hard Forks führen steuerlich nicht zu einem sofortigen steuerpflichtigen Vorgang. Die neuen Coins werden mit anteiligen Anschaffungskosten bewertet. Die Haltefrist der ursprünglichen Coins wird übernommen. Eine Steuerpflicht entsteht erst beim Verkauf der neuen Coins, sofern die Haltefrist noch nicht abgelaufen ist.

Dokumentation und steuerliche Nachweispflichten

Alle Transaktionen sollten vollständig und nachvollziehbar dokumentiert werden. Dazu gehören Kauf- und Verkaufszeitpunkt, Kurse, Gebühren, Wallet-Adressen und Börsen. Auch interne Transfers zwischen eigenen Wallets sollten mit Notizen versehen werden. Der Einsatz von Krypto-Steuer-Tools kann die Erstellung einer steuerkonformen Übersicht erleichtern. Besonders bei gewerblicher Nutzung ist eine Buchführung nach GoBD erforderlich. Das Finanzamt kann bei Unklarheiten eigene Schätzungen vornehmen. Bei Unsicherheiten empfiehlt sich die Rücksprache mit einem Steuerberater, der Erfahrung im Bereich Kryptowährungen hat.


 

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Stephanie Huter
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